Elternzeitreise #3: Finnland

Nach vielen Wochen in Norwegen ging unsere Elternzeitreise weiter nach Finnland. Ein Land, das uns im Gegensatz zu Norwegen noch völlig unbekannt war. Nordfinnland hatte vor allem eins zu bieten: Wald, und zwar so weit das Auge reicht. Die unendlichen Weiten und scheinbar niemals endendenden Schotterpisten, auf denen wir stundenlang in gefühlter Schrittgeschwindigkeit fuhren, ohne, dass sich der Blick aus dem Fenster auch nur Ansatzweise veränderte, waren schon beeindruckend. Aber irgendwie auch bedrückend. Nach etwa zwei Wochen - in denen wir ungelogen mehr Rentiere und Elche als Menschen getroffen hatten - sehnten wir uns nach einem Spätsommer in Schweden und setzen unsere Reise fort. Aber von vorne. 

Muonio

Von der norwegischen Insel Senja aus ging es für uns zunächst nach Lappland, ins finnische Muonio. Hier misst man, so heißt es, eine der saubersten Luftqualitäten Europas. Die Wälder, Seen und Flüsse ringsum sind unverschmutzt – das Einatmen fühlt sich tatsächlich wie eine Reinigung der Lungen an.

 

Nicht weit entfernt bietet der Pallas-Yllästunturi Nationalpark wilde Landschaften, viele Wander- und Radwege, Moore, Fjälls und herrliche Aussichten. Auf den Campingplätzen, die wir ab und zu zum Waschen und Auffüllen von Frischwasser aufsuchten, waren wir trotz Hochsaison fast alleine. Handyempfang gab es oft nicht. Wir fühlten uns wie in einer anderen Welt. Spannend und vor allem entspannend, aber auch irgendwie merkwürdig. 

 

Wenn wir doch mal an einer kleinen Siedlung vorbeikamen, die ihren Namen kaum verdient, war jedes Grundstück augenscheinlich mehrere Hektar groß und ein eigener kleiner Bagger sowie verschiedene Scooter gehören wohl zur Grundausstattung. Ich habe mir fest vorgenommen irgendwann den Süden Finnlands mit seinen größeren Städten zu besuchen, um den Kontrast zum hohen Norden zu erleben.

Ylläs Bike Park

Von Muonio aus sind wir weiter zum Ylläs Bike Park gefahren. Hier gibt es viele Trails für verschiedene Niveaus, vom Anfänger bis zum Enduro-Profi. Gondel, Sessellift und ein Mattenlift bringen einen mit dem Bike nach oben. Ich freue mich jetzt schon darauf, auf unseren Reisen nicht nur für Dominik, sondern auch unsere Söhne solche Parks anzusteuern. Der eine ist schon mit seinen mittlerweile drei Jahren ein passionierter Pump-Track-Fahrer.

 

Während Dominik sich auf den Trails austobte, haben J. und ich frei lebende Rentiere beobachtet, die mitten durch den Park spazierten und offensichtlich an Menschen gewöhnt waren, sodass wir sie aus kurzer Entfernung bestaunen konnten. 

Rovaniemi

Als nächste und letzte Station in Finnland haben wir Rovaniemi angesteuert. Hier wollte ich unbedingt das Dorf des Weihnachtsmannes besuchen. Das hat mich allerdings sehr enttäuscht. Vielleicht lag es daran, dass im Sommer die besondere winterliche Atmosphäre und der Schnee gefehlt haben, aber wohl hauptsächlich daran, dass alles sehr touristisch, überteuert und in meinen Augen echt ramschig gestaltet war. Hingegen sehr zu empfehlen, wenn man mehr vom echten Lappland und der samischen Kultur erfahren will, ist das Arktikum im Zentrum von Rovaniemi. Es gibt Ausstellungen über die Natur, die Geschichte, das Leben im hohen Norden mit interaktiven Teilen – auch was für Kinder.

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