Unsere erste Reise mit Baby - bevor unser Sohn auf der Welt war, hatte ich mir ehrlicherweise nie große Gedanken darüber gemacht, wie es sein würde, das erste Mal als Familie in den Urlaub zu fahren. Würde schon klappen, in dem Alter ist es den Kleinen doch egal, wo sie sind, Hauptsache die Bezugspersonen sind dabei. Vielleicht etwas naiv buchte ich noch schwanger die erste Reise für drei Monate nach der Geburt. Mag bei anderen funktionieren, ich war allerdings körperlich noch nicht wieder fit und wir als Team noch nicht hundertprozentig eingespielt. Also haben wir die erste gemeinsame Reise um ein halbes Jahr verschoben - für uns definitiv die richtige Entscheidung. Und so sind wir im April das erste mal mit unserem zu dem Zeitpunkt knapp neun Monate alten Sohn für eine Woche nach Fuerteventura geflogen.
Auch wenn wir sonst passionierte Camper sind, das Vanlife lieben und Ferienwohnungen Hotels vorziehen, haben wir uns - ganz untypisch - für eine Pauschalreise mit Halbpension entschieden. Kein Kochen, keine Hausarbeit, einfach die gemeinsame Zeit genießen. Klang reizvoll. Das Hotel "La Pared powerd by Playitas" schien für uns aufgrund des angrenzenden Surfspots eine gute Wahl zu sein.
Kosten:
Für eine Woche haben wir für zwei Erwachsene und ein Baby in der Junior-Suite mit Meerblick und Halbpension 2.022 Euro gezahlt, Transfer zum Flughafen inbegriffen. Hinzu kamen noch etwa 130 Euro für Getränke und Snacks am Mittag und diverse Einkäufe im Minimarkt sowie 43 Euro für einen Mietwagen mit Babyschale für einen Tag.
Fliegen mit Baby
Wir sind von Düsseldorf aus etwa viereinhalb Stunden nach Fuerteventura geflogen. Ein Zug-zum-Flug-Ticket wäre in unserem Pauschalangebot enthalten gewesen, allerdings war uns die lange Anreise mit Baby und Gepäck deutlich zu anstrengend, weshalb wir auf das Auto zurückgegriffen haben. Denn Gepäck hatten wir nicht zu wenig! Allein Pre HA Babynahrung, Gläschen und Windeln haben fast einen eigenen Koffer gefüllt. So hatten wir drei Koffer - zweimal 20kg und einmal 10kg waren uns erlaubt - plus drei mal Handgepäck. Außerdem einen Buggy, den wir extra für die Reise angeschafft hatten, da wir unseren doch recht teuren Kinderwagen nicht dem manchmal etwas groben Flughafenpersonal anvertrauen wollten. Die dazugehörige Hülle haben wir nicht gebraucht, denn wir haben den Buggy zu unserer Freude bis unmittelbar vor das Flugzeug mitnehmen dürfen und haben ihn nach dem Flug über das Band mit Sperrgepäck wiederbekommen.
Der Flug selbst war natürlich mit Baby auf dem Schoß anstrengender als gewohnt, unser Sohn hat ihn aber toll gemeistert. Zum Start und zur Landung haben wir ihm Wasser, Milch oder den Schnuller angeboten, um ihm beim Druckausgleich zu helfen. Das hat gut funktioniert. Auf dem Rückflug hat er beides verschlafen. Für das Schlafen im Flugzeug hatten wir Kissen und Decke dabei, für die Stunden dazwischen waren wir mit teilweise neuem Spielzeug wie Kreiseln mit Saugnapf fürs Fenster bewaffnet. Allerdings hat unserer Sohn daran schnell das Interesse verloren uns lieber stundenlang die Karten mit den Sicherheitshinweisen sowie die Brechtüten aus den entsprechenden Fächern aus- und wir wieder eingeräumt und die restliche Zeit mit netten Mitfliegenden geflirtet. Natürlich wurde zwischendurch aus mal geweint oder protestiert, aber in den Osterferien sind zum Glück viele verständnisvolle Familien mit Kindern unterwegs. Ein wichtiges Learning: Wickeln auf der Flugzeugtoilette nur, wenn wirklich unbedingt nötig!!!
Die Hotelanlage
Mit der Hotelanlage waren wir alles in allem sehr zufrieden. Das Essen, welches uns morgens und abends als Buffet serviert wurde, war wirklich grandios! Auch für uns als Vegetarier stand eine wirklich große Auswahl zur Verfügung, an einer Station wurden sogar vegane Speisen angeboten. Zu den täglich wechselnden Speisen standen immer eine Käsevariation, verschiedenen Salatbars, eine Obstauswahl, eine Nudel- und Pizza-Theke sowie ein üppiges Nachtischbuffet bereit. Das Personal war sehr freundlich und kinderlieb, die Anlage sowie unsere Juniorsuit tadellos sauber. Das einzige Manko für uns war, dass wir den Weg zum Strand nicht mit unserem Buggy befahren konnten und unseren doch schon recht schweren "El Niño", wie er immer liebevoll genannt wurde, viel tragen mussten.
Playa de La Pared
Die Bucht von La Pared, unser "Hausstrand", ist ein fast einen Kilometer langer heller, feiner Sandstrand, der von beeindruckenden Felsformationen gesäumt wird. Eine zuletzt recht steile Steintreppe führt hinunter zum Strand, der bei Flut vollkommen überspült wird. Das ist etwas schade, da man sich mit den Strandbesuchen immer nach den Gezeiten richten muss.
La Pared ist einer der bekanntesten und vor allem wellensicheren Strände im Süden von Fuerteventura. Besser als im Frühling surft man hier allerdings im Herbst. Dann kommen die Wellen laut Aussagen von meinem Mann "smoother". (Bei einem Surf-Roadtrip über die Insel in 2017 haben wir den Strand bereits kennengelernt.) Die Surfschule "Wellenkind" mit angrenzendem kleinen Hostel und Surfshop und ein Minimarkt liegen übrigens direkt neben dem Hotel.
Da es auf Fuerte grundsätzlich windig ist, hatten wir für unseren Sohn eine Strandmuschel dabei, in deren Schatten er im Sand spielen und darin seinen Mittagsschlaf abhalten konnte. Besser gesagt einen seiner drei bis vier Tagschläfchen, die er im Urlaub aufgrund der ganzen neuen Eindrücke gebraucht hat.
Playa de la Barca
Als "Mutter des Jahres" hatte ich falsch kalkuliert und zu wenig Milchpulver eingepackt, weshalb wir uns außerplanmäßig für einen Tag ein Auto mieten mussten, um den nächsten großen Supermarkt anzusteuern, der Babynahrung führt. Da wir nun schon einmal mobil waren, haben wir nach erfolgreicher Einkaufstour auch gleich einen Ausflug gemacht. Der Playa de la Barca liegt nur etwa 20 Autominuten von La Pared entfernt und ist ein wunderschöner, flach abfallender Sandstrand mit ruhigem, türkisblauem Wasser. Perfekt für Familien, um einen entspannten Strandtag zu verbringen. Entsprechend war hier auch etwas mehr los, aber der Strand ist so weitläufig, dass sich die Badegäste - zumindest im Frühling - nicht allzu dicht auf die Pelle rücken müssen.
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