3 Monate in Oslo

Im Sommer 2016 habe ich drei Monate in Oslo verbracht. Ich wollte meine Semesterferien für ein Auslandspraktikum nutzen und habe mich, da ich Norwegen über alles liebe, für das Goethe-Institut in Oslo entschieden - beste Entscheidung meines Lebens! Für das Praktikum habe ich angefangen Norwegisch zu lernen, eine wie ich finde schöne und für deutsche Muttersprachler nicht besonders schwer zu erlernende Sprache. Obwohl ich längst wieder zuhause bin, bin ich trotz der Tatsache, dass ich eher sprachunbegabt bin, am Ball geblieben. Denn: Die nächste Norwegen-Reise kommt in meinen Fall ganz bestimmt!  Ich hatte das Glück, in einer WG unterzukommen und die besten Mitbewohner, die man sich nur wünschen kann, kennenzulernen. Da konnte gar kein Heimweh aufkommen. Gemeinsam haben wir viele tolle Ausflüge unternommen, von denen ich euch hier berichten möchte. 

Oslo ist eine wirklich wunderschöne - wenn auch sehr teure - Stadt. Aber man reist schließlich auch nicht nach Norwegen, um ein paar Schnäppchen zu schlagen, sondern um die atemberaubende Natur zu genießen und die - wenn auch am Anfang etwas kühl erscheinenden - bezaubernden Norweger kennenzulernen. 

 

Als unter 26-Jährige kam ich in den Genuss, die Junge-Leute-Tarife der Airlines SAS und Norwegian Air nutzen zu können. Ein Inlandsflug von Oslo aus hat mich verhältnismäßig günstige 339,- Kronen gekostet. So konnte ich ohne mich im große Unkosten zu stürzen einen Wochenendausflug nach Trondheim und Bergen unternehmen. 

 

Oben zu sehen ist der Vigelandspark (Frognerpark). An sonnigen Tagen wunderschön zum Spazieren gehen oder Radfahren. Auch Picknicken machen viele Norweger gern: Nach der Arbeit kommt fast jeder der zur Arbeit läuft, mit dem Fahrrad fährt oder joggt (und davon gibt es eine Menge, man wundert sich) an einem Park vorbei. Decke ausbreiten, in die Sonne legen und den späten Nachmittag genießen. Auch ich bin jeden Morgen mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren (und bei Regen gelaufen). So konnte ich mir ein Bahnticket sparen. Innerhalb der Stadt kann man darauf wirklich gut verzichten. 

 

 

 

Jeden Morgen und Nachmittag bin ich durch den schönen Schlosspark geradelt. Bei gutem Wetter ist es dort in der Frühe fast am schönsten, da die Touristen noch nicht unterwegs sind. Zum Vormittag hin wird es dann richtig voll, vor allem um Selfies schießende Japaner musste man ständig Slalom fahren.

 

Der Sognsvann, ein See an der Marka an der nördlichen Stadtgrenze ist der perfekte Ort, um den Abend ausklingen zu lassen!  

 

Ein besonderes Highlight war für mich die Kanutour durch die Marka. Es gibt eine Organisation in Oslo, die sich "Junge Erwachsene in Oslo" nennt. Immer wieder werden über diese Gruppe, die im Übrigen bei Facebook zu finden ist, nette Veranstaltungen oder Ausflüge organisiert. Um in Oslo anzukommen, habe ich mich bereits von Deutschland aus angemeldet. Drei meiner Mitbewohner sind schließlich auch nich dazugestoßen. Idyllisch in der nördlichen Østmarka liegt Losby Gods perfekt als Ausgangspunkt für Kanuausflüge in einem der schönsten Gebiete in der Marka überhaupt. Am einfachsten fährt man mit dem Bus von Oslo aus 30 Minuten bis zur Haltestelle Nordliveien. Von dort aus sind es etwa drei Kilometer Fußmarsch bis zum Kanuverleih. Der Weg führt hauptsächlich durch Kulturlandschaft und ist angenehm zu gehen. Von der Kanuausleihe bis zum Wasser sind es etwa 1,5 Kilometer, man kann die Kanus gut auf Rädern über den Waldweg schieben. Es lohnt sich auf jeden Fall!   

 

Von Oslo aus kann man einen schönen Tagesausflug nach Drammen machen. Von dort aus startet eine insgesamt etwa zweistündige Canyon-Tour. Man wandert und klettert teils entlang eines Baches inmitten einer Schlucht. Oben angekommen wartet ein wunderschöner kleiner See. Für die Lauffaulen: Es fährt auch eine Seilbahn.

 

Man glaubt es kaum, aber an warmen Tagen kann man in Oslo am Strand sonnenbaden und schwimmen gehen. Ich habe mich gefühlt wie am Mittelmeer! Das Wasser ist zwar ziemlich kalt, aber dafür auch umso erfrischender. 

 

Der Holmenkollen ist auch immer einen Besuch wert. Ich war - das muss ich gestehen - zu faul die Stufen bis ganz oben hochzukraxeln. Viele Norweger nutzen die Treppen als Training und spurten treppauf und treppab. Verrückt... 

 

Im Opernhaus hatten Kraftclub an meinem ersten Wochenende in Oslo einen Auftritt. Mein Papa, der mich mit dem Auto nach Norwegen gebracht hat uns - ganz spontan - eine Viertelstunde vor der Vorstellung noch ein paar Tickets ergattert. War nicht ganz mein Fall, aber eine Erfahrung wert. Außerdem habe ich dort meine erste Ballettaufführung angeschaut. Wahnsinnig schön! 

 

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