Wochenendtrip nach... Tirana!

Bis zu dem Zeitpunkt, als mein Bruder verkündete, während seines Studiums ein Praktikum in Tirana zu absolvieren, stand Albanien noch nicht auf meiner Liste mit Reisezielen, die ich gerne einmal ansteuern würde. Für mich stand schnell fest, dass ich ihn für ein langes Wochenende besuchen wollte, und so begann ich, zu recherchieren, was das Land - vor allem landschaftlich - zu bieten hat und welche Aktivitäten sich für einen Kurztrip eignen. 

 

Preislich gesehen ist Albanien noch ein echter Geheimtipp. Zwar konnte ich in der privaten Unterkunft meines Bruders kostenlos wohnen, aber auch sehr zentral gelegene Hotels mit top Bewertungen, wären gut bezahlbar gewesen. In der Kostenaufstellung weiter unten ein Beispiel. Am Flughafen habe ich mir einen Mietwagen genommen, denn wir wollten nicht nur Tirana selbst, sondern auch das Umland erkunden und wandern gehen sowie einen Strandtag machen. 

 

Kosten: 

  • Hin- und Rückflug von Frankfurt nach Tirana mit Lufthansa, inklusive Aufgabegepäck: 300 Euro
  • 3 Nächte im Areela Boutique Hotel mit Frühstück: 90 Euro
  • Mietwagen (Hyundai i10) für 4 Tage: 108,90 Euro

Stadtrundgang

Wir hatten nur einen Nachmittag für die Erkundung Tiranas Innenstadt eingeplant, daher haben wir uns auf ein paar wenige Sehenswürdigkeiten beschränkt und den Abend entspannt in einem Park ausklingen lassen. Über den Bulevardi Dëshmorët e Kombit (albanisch für Boulevard der Märtyrer der Nation), der wichtigsten Prachtstraße Albaniens, sind wir zum Skanderbeg-Platz spaziert. Hier befinden sich einige Restaurants und wichtige öffentliche Gebäude sowie das Nationalmuseum von Albanien. Benannt ist der beliebte Platz nach dem albanischen Nationalhelden Skanderbeg, zu dessen Ehren hier auch eine Statue steht.

Wandern am Bovilla-See


Ganz besonders gut gefallen hat uns der Tagesausflug zum atemberaubend schönen Bovilla-See. Die Anfahrt von Tirana aus ist nicht zu unterschätzen, da man aufgrund der grotesk schlechten Straßenverhältnisse deutlich länger fährt (oder besser schleicht) als bei Google-Maps angegeben. Erst einmal angekommen wird man dafür aber mehr als belohnt: Türkisblaues Wasser, leuchtend gelbe Blumen und grün bewachsene Berge, soweit das Auge reicht. Vor uns liegt das 80 Kilometer lange Skanderbeggebirge, in das sich der Stausee perfekt einbettet. Wir haben uns für die moderate Wanderung auf den Gamti-Berg entschieden, die ca. zwei Stunden gedauert hat. Der Weg ist einfach zu gehen, nur am Ende sind viele steile Treppenstufen zu steigen. Kurz vor dem Gipfel sammelt ein dort abgestellter Einheimischer etwas Geld ein. Wer kein Bargeld dabei hat, kommt auch nicht vorbei. Der nette Herr ließ sich aber glücklicherweise in Euro bezahlen, da wir keine albanischen Lek dabei hatten. Auf dem Rückweg hat uns ein ziemlich heftiges Gewitter überrascht, weshalb wir froh waren, im Bovilla Restaurant einkehren zu können. Dort haben wir bei toller Aussicht wirklich gut und - wie fast überall in Albanien - super günstig gegessen. 

Strand

Die schönsten Strände Albaniens, die teilweise wirklich karibisches Flair haben, liegen größtenteils nordwestlich von Tirana. Wer relativ günstig einen schönen Strandurlaub machen möchte, kann hier mit ein wenig Recherche tolle Schnäppchen schlagen und Buchten entdecken, die vom Massentourismus noch verschont geblieben sind. Da wir wieder nur einen Tag lang Zeit hatten, aber trotzdem gerne ans Meer wollten, sind wir etwa 1,5 Stunden in Richtung Durres gefahren. In der Nähe vom etwas abgelegenen Portez Beach haben wir ein hübsches Restaurant und einen (zumindest im April noch) leeren Strand gefunden. 

 

Leider malte der Strand das Bild, dass wir bislang von der gesamten Landschaft Albaniens hatten, sehr deutlich: Wunderschönes klares Wasser mit einem super feinen Sandstrand und gleich dahinter Berge von Bauschutt und Platikmüll in allen Variationen. Bei genauerem Hinsehen haben wir in einem Müllhaufen eine Schildkröte entdeckt und befreit, die sich in einem Netz verfangen hatte. Die Umstände, so ein tolles Tier aus der Nähe betrachten zu können, waren Bescheiden. 

 

Trotzdem ist Albanien in jedem Fall eine Reise wert und wir werden sicherlich wiederkommen. 

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